Produktivsein am Samstag

Obwohl Semesterferien sind und ich beschlossen habe, den ersten Tag bis zwölf Uhr im Bett zu verbringen, trieb es mich bereits um halb zehn aus der Falle. Erstmal aufgeräumt (Mister Unright kommt heute her) und dann kurs einkaufen. Hab es dann endlich mal geschafft, zwei Glühbirnen für meine Stehlampe im Wohnzimmer zu kaufen, die jetzt wunderbar romantisch erstrahlt, dank einem roten Tuch, das ich darüber gelegt habe.
Romantik ist sowieso das Stichwort des Tages: Hab fast alle Zimmer meiner Wohnung mit Kerzen dekoriert (mal abgesehen von der Küche, die wir sowieso meiden) und mir selbst eine rote Rose für in meine tolle Vase gekauft, da ich die Hoffnung aufgegeben habe, jemals in den nächsten tausend Jahren einfach so eine Rose von Mister Unright geschenkt zu bekommen. Er kann zwar süß sein, aber für die Romantik bin eindeutig ich in unserer Beziehung zuständig. Sein Sinn für Romantik geht leider nicht darüber hinaus, die Lampe in seinem Zimmer auf Schummerlicht zu dimmen (was ja in Anbetracht zu anderen Männer immerhin schon etwas ist).

Jetzt gönne ich mir noch ein bisschen Ruhe am PC und höre die grässlichen Songs aus den 90ern, die meine Mutter von ihrem neuen Freund geschenkt bekommen hat. Ach nein, er ist ja ausdrücklich nicht ihr Freund. Auf jeden Fall fährt sie nächstes Wochenende zu ihm. Haben Mister Unright und ich also absolut sturmfreie Bude.
Im Moment ist meine Mutter beim Geburtstag ihrer Tante, die irgendwo in der Pampa wohnt, mein Vater ist arbeiten. Absolute Ruhe also. Mal abgesehen von Eurodance-Musik der 90er.

Was Kompromiss in der Praxis meint…

Semesterferien! Heute die letzten zwei Klausuren hinter mich gebracht und jetzt erstmal wieder Zeit für ein paar wirklich (!) wichtige, intelektuelle Gedanken. Die Zeitschrift „Neon“, gern gelesen von Studenten aller Coleur, hat einen Artikel zum Thema „Was ist Kompromiss in einer Beziehung und wann fängt Selbstaufgabe an“ veröffentlicht.
Ich fand das wirklich sehr interessant und es hat mich dazu angeregt, mal über das Thema nachzudenken.

Gerade, wenn man sehr unterschiedlich ist, wie es bei Mister Unright und mir der Fall ist (ich komme gleich noch dazu wie gravierend der Unterschied wirklich ist!), fragt man sich oftmals, in wie weit man sich an den Partner anpassen muss, ob man sich überhaupt anpassen muss.
Mister Unright  zum Beispiel trägt gerne absolute Mainstream-Klamotten, teilweise von Marken wie s.Oliver und G-Star. Er gelt sich seine Haare und hat einen riesigen Freundeskreis, bestehend hauptsächlich aus Männern, die am liebsten Fußball gucken und ihre Freundinnen nicht so gerne zum Feiern mitnehmen.
Ich hingegen kaufe meine Klamotten bei H&M und laufe gerne mal ausgeflippt rum (habe einen Hang zu allem, was auffällt). Meine Haae sehen meistens aus, als sei der Föhn explodiert und meine guten Freunde kann ich an einer Hand abzählen.
Während Mister Unright nur selten mal anruft und von sich aus „Ich liebe dich!“ sagt, bin ich absolut harmoniebedürftig. Gibt es Unstimmigkeiten, verlegt sich Mister Unright aufs schweigende Brüten, während ich gerne zicke und laut werde.
Mister Unright wohnt zuhause bei seinen Eltern und ist ein verzogener Macho, der gerne mal durchblicken lässt, dass er kochen als Aufgabe der Frau ansieht. Ich wohne noch bei meinen Eltern, aber bin es gewohnt, nichts zu essen zu bekommen und mich von McDonalds zu ernähren.
Mister Unright sieht sich selbst gerne als ganzen Kerl, der sich keine Blöße geben darf, während ich gerne durch einzelne Rollen hüpfe, am liebsten jeden Tag jemand anderes wäre, von geheimnisvoller Femme fatale bis hin zu burschikosem Jungen.

Und trotzdem habe ich das Gefühl, das gerade diese Unterschiede zwischen uns sich auf seltsame Weise ergänzen, wir beide vielleicht etwas lernen können durch den anderen.

Miese Stimmung

Darf ich mich hier mal kurs ausheulen? Es läuft alles denkbar mies! Okay, die Englisch-Klausur heute war gut, ich glaube, ich habe sie bestanden. Aber sonst läuft alles mies: Das Lernen für ältere deutsche Sprache, meine Beziehung mit Mister Unright leidet unter gewissen Sachen und mein Cousin zieht bald nach Münster (weit weg) und überhaupt bin ich deprimiert. So, jetzt geht es mir besser.

H&M Fall 09

Oje! Der neue H&M Katalog ist da, sowohl Mode, als auch die neue Home-Kollektion. Der Postbote stand heute vor der Tür, unheilvoll die Überraschung in seiner Hand, und mein Geldbeutel bettelte bereits um Gnade.

Man sieht: Die Schweden haben in Punkto Einrichtung wirklich ein Händchen. Wird H&M jetzt das neue IKEA? Wenn man nach meiner Meinung fragt: Die wohnlichen Accessoires betörnen mit mehr Liebe zum Detail.

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Suchanfragen

Da ist es nun endlich: die erste „unanständige“ Suchanfrage zu meinem Blog. Fußsohlen zum Peitschen.

Kein Wunder, das so etwas passiert, verwendete ich doch in meinem Beitrag zum CSD 2009 das Wort „Peitschen“ in dem Zusammenhang, dass man sie beim Straßenfest kaufen konnte.
Nun, da ja offensichtlich ein Interesse am Thema Fußsohlenpeitschen besteht: Leute, ich kann da nur Rohrstöcke empfehlen. Auch die aus dem Baumarkt, die man eigentlich dafür verwendet, seine Pflanzen in die gewollte Richtung wachsen zu lassen.

Augenzwinker.

Wii fit

So. Meine zwanzig Minuten auf dem Wii-fit-board gesteppt, heute mal nicht so viel gemacht wie sonst, da ich müde bin von der Klausur. Normalerweise mache ich jeden Tag mindestens 30 Minuten auf der Wii fit, damit ich ein bisschen abnehme. Die Übungen sind ziemlich gut, man sieht und spürt auch Ergebnisse. Will mich ja auf mein Traumgewicht 55 Kilo runterarbeiten, aber momentan schmecken die Süßigkeiten einfach zu gut. Naja, morgen dann wieder was länger Wii.

Die Klausur in Deutsch war ganz gut, ich bin wirklich froh, dass ich -für meine Verhältnisse- viel gelernt habe. Ich denke, ich habe bestanden, die Note zählt ja nicht, hauptsache, ich habe bestanden. Am 10. August weiß ich mehr.
Morgen dann lernen für ältere deutsche Sprache. Davor hab ich sehr viel mehr Angst.

Samstag kommt Mister Unright zu mir. Er will abends dieses Fußballspiel zwischen Oliver Pocher & Friends und Bayern sehen. Hab mich mal als Opfer zum Mitgucken bereit erklärt. Was tut man nicht alles für die Männer!

Beziehung? Richtig gut!

Mister Unright ‎(18:10):
macht ja nix wenn alles bischen länger dauert… ich denk mal wir verstehen uns echt super
 
 …
Hachja…

Vergangenheit und Gegenwart

Mir kommt es in letzter Zeit ein wenig so vor, als würden meine Blogeinträge nur noch verliebtes Gesülze sein. Negativ ausgedrückt. Mir kommt es aber auch so vor, als wäre ich in letzter Zeit mehr glücklich als unglücklich. Positiv ausgedrückt.

Donnerstag bis heute war Mister Unright hier. Wir haben es mal wieder nicht geschafft, irgendwas zu unternehmen, außer faul rumzuliegen und uns gegenseitig zu sagen, wie toll/ hübsch/ attraktiv/ geil wir sind. Das lag aber vor allem daran, dass ich nicht viel rumlaufen darf, da mein Fuß immer wieder anschwillt und blau wird. Leider hat der Arzt noch nicht rausgefunden, was los ist. War am Donnerstag da und hab Blut abgenommen bekommen. Naja, mal schauen.
Deshalb hat es nur zu einem kleinen Spaziergang gereicht, den wir aber die meiste Zeit auf einer Bank verbracht haben, Mister Unright sitzend und ich liegend zur Schonung meines Fußes, um die wunderbare Natur um uns herum zu genießen. Vor allem die lavendelfarbenen Blumen, die voller weißer Schmetterlinge waren.

Für heute werde ich mir nur noch überlegen, was ich morgen anziehe. Morgen sind nämlich die Rheinbach Classics. Ein Oldtimer Fest mit großem Korso. Und ich möchte natürlich standesgemäß in einem 60er-Jahre-Outfit erscheinen. Und mit meiner Kamera, um alles festzuhalten.

Mein Exfreund hat sich übrigens nicht mehr gemeldet. Das finde ich einerseits gut, andererseits frage ich mich manchmal, was er so macht. Ich weiß, es sollte mich nicht interessieren, nach allem, was er so gemacht hat. Wie er mich behandelt hat. Mister Unright hat so einige Sachen mitbekommen in letzter Zeit, vor allem, weil ich manchmal einfach anfange zu weinen, und er ist wirklich sauer.
Und ich mache mir Vorwürfe, dass ich trotzdem noch an ihn denke. Es gibt da diese Erinnerung an den Tag, an dem wir am Rheinufer waren. Da erschien mir unsere Beziehung so sinnvoll. So innig. So beschlossen. An diesem Tag, als ich mit den Füßen im Wasser stand und ihn ansah, hatte ich wirklich das Gefühl, dass wir für immer zusammen sein würden, irgendwann nach Holland auswandern in ein Haus mit großen Fenstern, und den ganzen Tag Poffertjes backen.
Mit Mister Unright würde ich niemals solche Phantasien haben. Solche Zukunftspläne. Denn er ist nicht so. Und trotzdem liebe ich ihn!

Dita in „Vogue“

Heute ist meine monatliche Lieblingslektüre (Modezeitschrift… Lektüre?? naja) erschienen: Die „Vogue“. Und dieses schweineteure Gesamtkunstwerk an Ästethik hat mal wieder etwas über Dita von Teese gebracht. Meine Lieblingsstilikone. Das waren jetzt viele Lieblinge in diesem kurzen Abschnitt.
Lange Rede, kurzer Sinn: Dita von Teese hat die monatlichen „Fragen ohne Antworten“ zur Vogue beigesteuert. Also eine Art Fragebogen, über deren Fragen man in Ruhe nachdenken kann – den Sinn des Lebens und andere Nebensächlichkeiten betreffend.

Hier einige Ausschnitte und (teilweise) meine Antworten:

Wären Sie lieber eine schillernde, ehrfurchteinflößende Femme fatale oder das hübsche, nette Mädchen von nebenan?
Müsste ich mich entscheiden, würde ich zu Ersterem tendieren. Wobei mir allerdings das „ehrfurchteinflößende“ nicht so zu sagt.

Könnten Sie sich vorstellen, beides zu sein?
Ich denke, das kommt schon eher hin. Mal ist man so, mal so.

Verfassen Sie manchmal Liebesbriefe? Wann schrieben Sie den letzten?
Ja. Den letzten für meinen Ex-Freund.

Können Sie abschätzen, wie oft Sie schon verliebt waren?
Richtig verliebt? Zweimal in meinem Leben.

Haben Sie schon eimal betrogen? Haben Sie es bereut.
(Ich finde diese Frage sehr interessant und habe lange darüber nachgedacht.) Ja, ich habe schon oft betrogen. Manchmal habe ich es bereut, manchmal nicht. Es kommt immer auf die Sichtweise an, die man auf den Menschen hat, den man betrogen hat. Und es kommt auch auf den Betrug an. Okay, ich weiß, diese Antwort lässt mich in einem schlechten Licht da stehen.

Haben Sie sich schon mal auf den ersten Blick verliebt?
Hm. Diese Frage finde ich auch sehr schwierig zu beantworten. Kann man in jemanden wirklich verliebt sein, wenn man ihn zum ersten Mal sieht? Ein erster Blick ist ein sehr kurzer Moment, ich denke, unser Gehirn ist nicht dazu fähig, innerhalb eines solchen Moments ein solch komplexes Gefühl aufzubauen.

Wie würden Sie reagieren, wenn Sie herausfänden, dass Ihr Partner einen ungewöhnlichen sexuellen fetisch hat? Sich in jedem Fall damit befassen oder ihn ignorieren?
(1. Kleine Verständnisfrage: Wen ignorieren? Den Fetisch oder den Partner? Ok, das war albern.
2. Anmerkung: Manchmal bringt die Vogue die interessantesten Sachen hervor. Ok, genauso albern.)
Kommt wahrscheinlich auf den Fetisch an. Mit sehr vielen Dingen könnte ich mich befassen. Manche Sachen würde allerdings auch ich komplett ablehnen. Das müsste allerdings schon etwas Unmoralisches sein. Ansonsten ist ja nichts Schlimmes dabei, sich mit ungewöhnlichen Sachen auseinander zu setzen.

Welchen Ihrer Köperteile lieben Sie mehr als andere?
Meine Hände. Und meine Füße, auch wenn sie nicht die Hübschesten sind. Aber ich geb mir Mühe mit ihnen.

Hommage an das „Charaktergesicht“

Während einer Autofahrt heute habe ich darüber nachgedacht, wie Schönheitsideale uns beeinflussen. Wie immer noch Rollenklischees uns prägen. Wie wir Dinge an Äußerlichkeiten festmachen.
Dazu fiel mir etwas ein, das mir heute Morgen passierte. Ich schaute in den Spiegel und entdeckte diese lästigen, kleinen Haare, die zwischen den Augenbrauen wachsen. Normalerweise entferne ich die in einer schmerzhaften Prozedur mit einer Pinzette, sobald sie sichtbar werden. Aber heute schaute ich in den Spiegel und pfiff auf dieses Schönheitsideal. Und ging aus dem Haus wie Frida Kahlo zu ihren Lebzeiten. Oder Theo Weigel. Naja, der Vergleich mit der Künstlerin gefällt mir besser. Mich dazu durchringen, auch auf das tägliche Beine-Rasieren zu verzichten, konnte ich allerdings nicht. Das wäre zu viel des Guten!

Des Weiteren bin ich der festen Überzeugung, dass ich ein Charaktergesicht habe. Das habe ich mir gerade ausgedacht, dieses Wort. Ehrlich, ich finde nicht, dass mein Gesicht dem üblichen, feinzügigem Frauengesicht ähnelt, das unser feminines Frauenbild heute prägt. Heidi-Klum-Gesicht oder Gisele-Bündchen-Gesicht.
Ich finde das auch nicht weiter schlimm. Mein Gesicht hat Ecken und Kanten. Ich will damit auch nicht sagen, dass Frauen mit einem femininen Gesicht keinen Charakter haben. Ich will nur sagen, dass mein Gesicht Charakter hat. Einen Charakter mit Ecken und Kanten. Mit wuchernden Augenbrauen. Mit einem viel zu großen Lächeln. Mit viel zu männlichen Zügen.
Und trotzdem liebe ich mein Gesicht.

(Man muss dazu sagen, dass ich heute alles irgendwie liebe. Ich bin sozusagen erfüllt mit euphorischer Liebe. Das liegt vielleicht daran, dass morgen nach der Uni Mister Unright zu mir kommt. Es ist eines dieser fanatischen Glücksgefühle, die aus Müdigkeit erwachsen. Das kann morgen schon wieder weg sein. Und dann zupfe ich mir wieder die Augenbrauen.)